Paracelsus Universität stellt neues interdisziplinäres Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung vor

Paracelsus Universität stellt neues interdisziplinäres Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung vor

14.03.2019

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) stellte am 14. März 2019 ihr neues Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung in einer Pressekonferenz vor. Mit der Gründung des Zentrums widmet sich die Universität künftig noch stärker als bisher den beiden namensgebenden Bereichen, mit dem Schwerpunkt auf Primärversorgung. Die drei Universitätsinstitute Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Pharmazie sowie Pflegewissenschaft und -praxis werden gemeinsam – und dieses Zusammenspiel ist im deutschsprachigen Raum einzigartig – neue Versorgungsansätze entwickeln und evaluieren. Im Fokus steht Forschung zu den Themen Polymedikation, Multimorbidität, Vermeidung von Über-, Unter- und Fehlversorgung, neue Versorgungsmodelle und nicht zuletzt die Einbindung von e-Health-Ansätzen.

Kompetenzen auf einem Campus. Durch ihre Entwicklung hin zu einer Universität für Health Sciences besitzt die Paracelsus Medizinische Privatuniversität eine Vielfalt an professionellen Kompetenzen. Durch Bündelung dieser und durch die langjährige und umfangreiche Erfahrung in Versorgungsforschung eignet sich die Paracelsus Universität besonders, die Erwartungen unterschiedlicher Interessenten durch evidenzbasierte Empfehlungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. "In allen Bereichen der gesundheitlichen Versorgung – von der Planung, der Finanzierung, der sektorenübergreifenden Durchführung und der Evaluation bis hin zur politischen profunden Entscheidung – werden tiefgreifende systemische Änderungen erforderlich sein, um bürgernahe Versorgung in naher Zukunft sicherstellen zu können", erklärt Rektor Prof. Herbert Resch. "Wir wollen mit dem Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung einen maßgeblichen Beitrag zur Volksgesundheit leisten."

Planungshilfe für das Land Salzburg. "Die Verfügbarkeit entsprechender Daten ist für die Planung, Umsetzung und Evaluation gezielter gesundheitspolitischer Maßnahmen und zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung unumgänglich", betont Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl, Gesundheits- und Spitalsreferent des Landes Salzburg. Er erwartet sich vom neuen Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung wichtigen Input, wo die Gesundheitspolitik anzusetzen hat, und Antworten darauf, ob die richtigen Projekte finanziert werden.

Dritte Säule Versorgungsforschung. "Die Versorgungsforschung ist ein junges Feld und neben der biomedizinischen Grundlagenforschung und klinischen Forschung die dritte wichtige Forschungssäule an der Paracelsus Universität in Salzburg", erklärt Prof. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis (Bild in der Mitte). "Wir sind froh, am Standort Salzburg über Institutsgrenzen hinweg denken und handeln zu dürfen." Durch die anwendungsorientierte, multiprofessionelle und evidenzbasierte Arbeit werde ein direktes Steuerungsinstrument für die Gesundheitspolitik entstehen, das eine zielgenauere Versorgung erlaube. Die Vernetzung mit der WHO – Osterbrinks Institut ist Collaborating Center der Weltgesundheitsorganisation – bringt den internationalen Aspekt und hervorragenden fachlichen Input mit ein.

Dringende Probleme auf der Agenda. "Einer der wichtigsten Punkte ist es, eine Unter-, Über- oder Felversorgung der Bevölkerung zu vermeiden. Wir nehmen die Primärversorgung in den Blick und können Best Practice-Modelle entwickeln", berichtet Prof. Maria Flamm, Vorständin des Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin (oberstes Bild). Zielgenaue Altersanalysen in den Regionen und eine detaillierte Ermittlung des Krankheitsspektrums würden Antworten liefern, wie eine Gesundheitsversorgung in fünf, sechs Jahren auszusehen habe – natürlich in enger Zusammenarbeit mit den politischen Akteuren. Auch die Themen e-Health und neue Technologien und wie diese sinnvoll und effektiv genutzt werden könnten, um Ärzte/innen, Pflegende und Apotheker/innen zu entlasten, seien wichtige Fragestellungen. "Die relevanten Berufsgruppen sollten mehr Zeit für die Patienten/innen finden, zum Beispiel für das immer wichtiger werdende Gebiet der Gesprächsmedizin."

Pharmazie als jüngstes Institut dabei. Eine relativ neue Disziplin an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität ist die Pharmazie mit ihren drei Abteilungen. Prof. Johanna Pachmayr, Vorständin des Instituts für Pharmazie (Bild ganz unten), hat hochkarätige Wissenschafter/innen anwerben können, die nun auch in das Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung eingebunden werden. "Polypharmazie und Multimorbidität sind zwei wichtige Aspekte, die es zu beforschen gilt", sagt Pachmayr. "Wir werden uns künftig ganz genau ansehen, welche gesundheitsrelevanten Themen am dringendsten sind und daraus interdisziplinär und multiprofessionell praxisbezogene Lösungen entwickeln."

Studiengang Public Health. Wenn Fachleute aus verschiedenen Disziplinen und Bereichen – Kliniken, Pflegeeinrichtungen, (Klinik-)Apotheken und Praxen, aus Politik, Kassen und Industrie – kooperieren, eröffnet sich ein großes Potenzial für das Gesundheitssystem. Den interdisziplinären und multiprofessionellen Blick über den Tellerrand, der für die Gestaltung der Gesundheitsversorgung von morgen notwendig ist, vermittelt auch der neue Masterstudiengang Public Health der Paracelsus Universität, der im April 2019 startet. Der Online-Studiengang ist berufsbegleitend konzipiert und hat ein globales, interprofessionelles und forschungsorientiertes Profil. Als Dozenten/innen konnten Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland, USA, Neuseeland, England und Skandinavien verpflichtet werden.