Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)

Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin
Forschung

Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen in der hausärztlichen Primärversorgung. Weitere Themen kommen aus dem Bereichen: Public Health, Prävention, innovative Versorgungsansätze und sektorenübergreifende Versorgungsforschung. Forschung in der Allgemeinmedizin zielt u.a. darauf ab die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu verbessern, die Qualität der Grundversorgung zu steigern und das Fachgebiet weiterzuentwickeln.

Ein wesentliches Ziel ist die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis. Es werden sowohl quantitative wie auch qualitative Forschungsmethoden angewandt.

Aktuelle Projekte

Um Patient*innen mit dermatologischen Fragestellungen in dermatologisch unterversorgten Regionen des Landes Salzburg eine bessere und schnellere wohnortnahe Basisversorgung gewährleisten zu können, ist das Ziel des Projekts einen Prozess für teledermatologische Konsilanfragen von Hausärztinnen und -ärzten an das Universitätsklinikum für Dermatologie und Allergologie aufzusetzen.

Dieser Prozess wird mit zwei Hausarztpraxen pilotiert und durch das Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität evaluiert.

Partner: SAGES und UK für Dermatologie und Allergologie, SALK

Laufzeit: 2023-2024

OBMAN ist ein interdisziplinäres Projekt zum Thema Adipositas und assoziierte Erkrankungen unter Beleuchtung verschiedener Altersgruppen (Kinder, Erwachsene, ältere Personen). Im Rahmen des Projektes erfolgt eine strukturierte Evaluation von bereits erhobenen Daten verschiedener Altersgruppen im Land Salzburg. Die Analyse dieser Kohorten soll es ermöglichen, einen tieferen Einblick in die aktuelle Situation im Hinblick auf Adipositas und Übergewicht in Salzburg zu gewinnen. Desweiteren soll auch eine Darstellung des ökonomischen Aspektes von Adipositas und assoziierten Erkrankungen erfolgen, sowie Interviews mit relevanten Stakeholdern zum Thema betreffend Barrieren und Bedürfnisse in der Versorgung von Menschen mit Adipositas. Es ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse auch für die anderen Bundesländer relevant sind. Ziel ist der Entwurf eines Rahmenkonzeptes für eine integrierte Versorgung von Menschen mit Adipositas in Salzburg.

Dieses Projekt wird vom Institut für Allgemeinmedizin in Kooperation mit der Univ. Klinik für Geriatrie, der Univ. Klinik für Pädiatrie und der Univ. Klinik Innere Medizin I in Salzburg durchgeführt.

Fördergeber: PMU-Invest in Future

Laufzeit: 2024-2027

Der Klimawandel wirkt sich in vielfältiger Weise auf die Gesundheit aus und stellt die globalen Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Klimaresiliente Gesundheitssysteme können nach Definition der WHO klimabedingte Schocks antizipieren, darauf adäquat reagieren, sie bewältigen, sich davon erholen und in Folge daran anpassen, um die Gesundheit der Bevölkerung trotz eines instabilen Klimas zu verbessern (WHO 2023). In einem interdisziplinär erstellten Research Brief, sollen die international vorliegenden Empfehlungen zur Rolle der Primärversorgung im Themenfeld Klimaresilienz auf den österreichischen Kontext übertragen und ergänzend mit den real existierenden Bedarfen der in der österreichischen Primärversorgung tätigen Gesundheitsberufe abglichen werden.

Projektpartner: FH Kärnten - Studienbereich Gesundheit und Soziales, Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) – Kompetenzzentrum Klimawandel und Gesundheit

Projektstart: Jänner 2024

Bereits 2009 bezeichnete eine Lancet-Commission den Klimawandel als „the biggest threat for health in the 21th century“ und ergänzte 2015: „but it could be the biggest chance, too“. Beschäftigte im Gesundheitswesen spielen eine zentrale Rolle dabei, Synergien zwischen planetarer und persönlicher Gesundheit zu identifizieren und kommunizieren. Über die Haltung zur Klimakrise des österreichischen Gesundheitspersonals ist bisher jedoch wenig bekannt, insbesondere für den Bereich der Primärversorgung. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt wird die Grundlage gelegt für eine systematische Erhebung der Haltung zu Klimaschutz und Klimaanpassung in der österreichischen Primärversorgung.

Projektpartner: FH Kärnten - Studienbereich Gesundheit und Soziales

Projektstart: September 2023

Abgeschlossene Projekte

Seit 2015 werden schrittweise alle Gesundheitsdiensteanbieter in Österreich an die ELGA Infrastruktur angebunden. Nach den niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen, Krankenhäusern und Apotheken, folgt im Land Salzburg nun die Anbindung der Pflegeeinrichtungen. Zunächst werden in zwei Pilotprojekten die Pflegeeinrichtungen im Lungau, sowie fünf Pflegeheime in der Stadt Salzburg an ELGA angebunden. Die Pilotregion Lungau wird dabei durch das Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg mit einer wissenschaftlichen Evaluation begleitet.

Projektpartner: Land Salzburg

Laufzeit: 04-12/2023

Evidenzanalyse einer MEL betreffend Sicherheit und Wirksamkeit unter Anwendung des EUnetHTA Core Models, i.e. Erstellung der PICO-Frage, Sichtung des Abstracts und Erstautor*innenschaft der Evidenzanalyse.

Projektpartner: AIHTA

Laufzeit: 11/2022-03/2023

Die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ 2 stellt weltweit eine große Herausforderung für die Gesundheitssysteme dar. Im Zuge der Diabetesprävention wurde von der Österreichischen Gesundheitskasse Salzburg ein Projekt mit Schwerpunkt Lebensstilintervention für Menschen mit Prädiabetes erstellt. Basierend auf diesem Präventionsprojekt und dessen Implementierung in der Region Stadt Salzburg und Umgebung, erfolgt die wissenschaftliche Begleitevaluation des Projektes durch das Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.

Projektpartner: Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) Salzburg, Abteilung Gesundheit; Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, PMU Salzburg

Laufzeit: 2021-2024

Die COVID-19 Pandemie stellt eine große Herausforderung für die Gesamtbevölkerung dar, so auch für den Amateur- und Spitzensport und die Gesundheit von Athletinnen und Athleten. Dieses Kooperationsprojekt dient der Erhebung und Auswertung spezifischer Daten über Monitoring-Tools (z.B. Gesundheitstagebücher, Geotracking, u.a.) bezüglich der Risikofaktoren und Prävalenz von COVID-19 Infektionen bei professionellen Fußballspielern in Österreich und soll begleitend zur Erstellung eines Maßnahmenkonzeptes durch die Bundesliga zur Vorbeugung von COVID-19 Infektionen beitragen.

Projektpartner: Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung; Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin; Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, PMU Salzburg; Red Bull Athlete Performance Center (APC), Salzburg; Electronic Caregiver (ECG) Inc., NM USA; Paris Lodron Universität, Salzburg; Westfälische Wilhelms-Universität, Münster D.

Laufzeit: 05/2020 – 07/2020 Österreich (wissenschaftliche Begleitung und Evaluation von relevanten Parametern)

In diesem länderübergreifenden Kooperationsprojekt werden die Herausforderungen, denen Hausärztinnen und Hausärzte während dieser Pandemie begegnen und wie damit umgegangen wird, erfasst und analysiert. Dies geschieht einerseits in einer Basiserhebung und andererseits in wöchentlichen Kurzberichten. So kann auch der dynamische Verlauf der Situation berücksichtigt werden.

Projektpartner: Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV), Medizinische Universität Graz; Institut für Informatik, Statistik und Dokumentation der Medizinischen Universität Graz; Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Die Projektfinanzierung erfolgt aus Bordmitteln der beteiligten wissenschaftlichen Institutionen.

Projektleitung: Univ.-Prof.in Dr.in Maria Flamm, MPH und Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Siebenhofer-Kroitzsch

Laufzeit: 03/2020 bis 06/2020

Nervenbeschwerden sowie Verbesserung der subjektiven Lebensqualität (CIPN-20, QLQ-C30) durch Anwendung der Hochton- bzw TENS- Therapie zu evaluieren.

Gefördert wird diese Studie durch den PMU Forschungsförderungsfond (PMU FFF, Projektnummer: T18/03/144-SAS).

Laufzeit: 2019-2020

Projektpartner: UK für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Paracelsus Medizinische Privatuniversität und UK für Innere Medizin III, mit Hämatologie, internistischer Onkologie, Hämostaseologie, Infektiologie, Rheumatologie und Onkologisches Zentrum.

Der Zweck dieser klinischen Studie war der Vergleich verschiedener Interventionen zur Behandlung von Osteopenie bei postmenopausalen Frauen.

Gefördert wird die Aufbereitung der T Bone-Daten zur Publikation durch den PMU Forschungsförderungsfond (PMU FFF: Time Table call).

Laufzeit: 05/2017 – 05/2018

Projektpartner (Projektleitung): Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation (Prof. Dr. A Wicker)

In der alternden Gesellschaft sind Multimorbidität und damit einhergehend Polypharmazie, inadäquate Verordnungen und Medikationsfehler eine zunehmende Herausforderung.

PRIO-PC ist ein Projekt zur Entwicklung und Pilottestung einer Priorisierungstabelle, das die Hausärztinnen und -ärzte dabei unterstützen soll, potentiell verzichtbare Medikamente zu identifizieren und Ziele und Werte der Patienten zu ermitteln. Erfasst werden soll vor allem Umsetzbarkeit, Praktikabilität und Unterstützungspotential des shared-decision making Prozesses.

Gefördert wird PRIO-PC durch den PMU Forschungsförderungsfond (PMU FFF).

Laufzeit: 2017-2018

Die Versorgung von alten Menschen in der stationären Langzeitpflege steht angesichts der zunehmenden Komplexität der medizinischen und pflegerischen Aufgaben vor vielfältigen Herausforderungen. Eine besondere Herausforderung ist die Sicherheit der Medikamententherapie vor dem Hintergrund vorliegender Multimorbidität und Multimedikation.

SiMbA ist ein gemeinsames Projekt der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg und der SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH. Das Projekt soll die Kooperation der beteiligten Berufsgruppen (Hausärzte, Apotheker, Pflegende) unterstützen. Dies erfolgt durch die Entwicklung einer Online-Fortbildung zu den Besonderheiten des Medikamentenmanagements in der stationären Altenpflege sowie die strukturierte Reflexion der Medikation.

Laufzeit: 2016-2018

Projektpartner: Institut für Pflegewissenschaft und -praxis

Im Forschungsprojekt PAiS wird die Belastungssituation von Pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz im ländlichen Raum im Bundesland Salzburg, sowie das Vorhandensein und die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten erhoben. Das Projekt und dessen Ergebnisse sollen direkt dazu beitragen, Pflegende Angehörige vor Überlastungen zu bewahren und eine nachhaltige Verbesserung der regionalen Versorgung zu erreichen.

Laufzeit: 2016-2018

Projektpartner: Institut für Pflegewissenschaft und -praxis; Fakultät für Gesundheit (Department für Pflegewissenschaft), Dialog- und Transferzentrum Demenz Universität Witten/Herdecke

Homepage: http://www.pais-studie.at/studie.php

Im Rahmen des Projekts InTherAKT soll die Arzneimitteltherapiesicherheit in Altenpflegeheimen durch Optimierung der interprofessionellen Kooperation und Kommunikation zwischen den beteiligten Berufsgruppen und durch Etablierung einer strukturierten Dokumentation und Reflexion der Medikation der Altenheimbewohner verbessert werden.

InTherAKT wird in der Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, durchgeführt. An der Studie beteiligen sich in stationäre Pflegeeinrichtungen, Hausärztinnen/-ärzten und Apotheken.

Im Rahmen des Projektes wird ein Kompetenzaufbau zur Arzneimitteltherapie (-sicherheit) bei Ärztinnen und Ärzten, Apotheker*innen und Pflegenden und eine umfassende Analyse der aktuellen medikamentösen Therapie der teilnehmenden Bewohner mithilfe der InTherAKT-online Plattform umgesetzt.

Laufzeit: 2014-2017

Projektpartner: Institut für Pflegewissenschaft und -praxis; Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Homepage: www.intherakt.de

 

Polypharmazie (= die Einnahme von mehreren Medikamenten) ist ein häufiges Phänomen bei älteren, chronisch kranken Patienten und kann zu Interaktionen und Arzneimittelnebenwirkungen führen. In PRIMA-eDS wird eine online verfügbare Entscheidungshilfe (electronic decision support = eDS) entwickelt. Diese soll nach der Eingabe bestimmter Patientendaten sinnvolle, nach der neuesten Studienevidenz abgeleitete Empfehlungen zur Medikamentenreduktion ausgeben, die die/der Ärztin/Arzt dann bei der Patientenbehandlung berücksichtigen kann.

Die Effektivität und Funktionalität des eDS-Tools wird im Rahmen einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie mit Intervention auf Arztebene überprüft. Die Studie wird in >300 allgemeinmedizinischen Praxen an vier europaweiten Studienzentren (Österreich, Deutschland, Italien und England) mit durchgeführt. Die Patientendaten werden mit Hilfe eines elektronischen Prüfbogens erfasst. Als primärer Endpunkt ist eine Kombination aus Hospitalisierung und Tod festgelegt, sekundäre Endpunkte umfassen u. a. unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen, kognitive Funktion, Lebensqualität, Reduktion der einzunehmenden Medikamente.

Die internationale Studie PRIMA eDS wird durch das 7. EU Rahmenprogramm gefördert (FP7-Health-2012-Innovation-1-2.2.2.-2 grant agreement no. 305388-2).

Laufzeit: 2012-2017

Projektpartner: Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Fakultät für Gesundheit Universität Witten/Herdecke, Deutschland (Leadpartner); Institut für Allgemeinmedizin Universitätsmedizin Rostock, Deutschland; Duodecim Medical Publications Ltd. (DMP), Finland; Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin Stiftung (SAKAM), Italien; Manchester Universität, England

Homepage: www.prima-eds.eu